Warum es so schwer ist, gut über die Palästina-Demos zu berichten Demo Pro Ghaza

Warum es so schwer ist, gut über die Palästina-Demos zu berichten

Wir haben in den vergangenen Tagen viel diskutiert und dabei immer und immer wieder eines unserer wichtigsten Amal-Prinzipien wiederholt:

WIR SIND EIN LOKALMEDIUM UND WIR BERICHTEN ÜBER DAS,WAS IN BERLIN, HAMBURG UND DEUTSCHLAND GESCHIEHT.

Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber in diesen Zeiten für viele Leser*innen nicht nachvollziehbar: „Warum schreibt ihr nicht über die vielen toten Zivilisten in Gaza?“ fragen die einen. Die anderen werfen uns vor, dass wir nicht über die Raketen berichtet haben, die von der Hamas aus Gaza auf Ziele in Israel abgefeuert wurden.

Aber, ganz ehrlich: Mit dem, was in den vergangenen Tagen hier in Berlin los war, hatten wir reichlich genug zu tun. Es gab ja nicht nur die eine Demo zu Palästina, über die derzeit so viel berichtet wird, sondern mehrere und dazu viele Veranstaltungen, Diskussionen und heftige Debatten..

Auf unserer Facebooks-Seite kritisierten manche Leser*innen, dass wir zu viel über die Reaktionen der Regierung und deutscher gesellschaftlicher Gruppen berichten. Wir denken aber, dass es ein wichtiger Beitrag zur Diskussion ist, wenn über alle Seiten berichtet wird. So hat Samer Masouh auf unserer arabischen Seite ausführlich über Angriffe auf Synagogen und jüdische Einrichtungen geschrieben, und wie die Bundesregierung diese scharf verurteilte. Aora Helmzadeh hat für die Farsi-Seite zusammengefasst, was eigentlich das deutsche Strafrecht zu Fahnenverbrennen und Hate-Speech gegen Mitglieder von religiösen Gruppen sagt. Vielleicht können wir so einen kleinen Beitrag leisten, dass Menschen besser miteinander umgehen.

Es gab auch noch ein anderes Thema, das unsere Leser*innen in dieser Woche bewegt hat. Die Lage in Afghanistan:

Tränen für die Schulmädchen von Kabul

Dawod Adil war bei einer Trauerfeier, bei der in Berlin der Opfer des jüngsten Anschlags auf eine Mädchenschule in Kabul gedacht wurde. Ein bewegender Bericht, der auf unserer Seite besonders erfolgreich war.

Die Erinnerung ist wie ein träger Fluss

Er ist einer der großen Erzähler unserer Zeit: Najem Wali nimmt seine Leser*innen mit in seine alte Heimat und fesselt ihn mit guten Geschichten. Sein neues Buch beschreibt das Schicksal des ägyptischen Stars Souad Hosni. Es handelt von ihrer Karriere und von ihren Verbindungen zum Militär und zum Geheimdienst. Hat sie sich freiwillig mit dem Muchabarat eingelassen oder wurde sie gezwungen? Amloud Alamir ist mit ihm durch Kreuzberg spaziert.

 

Stimmt es, dass Flüchtlinge sich nicht impfen lassen?

Über diese Frage wird viel diskutiert. Besonders viele Kommentaren bekamen wir in der vergangenen Woche, als wir darüber berichteten, dass in den Unterkünften in Berlin nun der Impfstoff von Johnson und Johnson verimpft wird. Warum? Natürlich, weil es praktisch ist: Von diesem Impfstoff braucht man nur eine Dosis. Das umständliche Warten auf den zweiten Termin fällt aus. Von Seiten des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten gab es das Bedauern, dass sich nicht so viele Geflüchtete impfen lassen wollten, wie erhofft. Von Seiten der Geflüchteten hörten wir, dass sie das Angst haben, dass sie Impfstoff zweiter Klasse bekommen.  In Hamburg zeigt sich dass es auch anders geht: Nilab Langer berichtet, dass dort mobile Impfteams Geflüchtete mit Biontech-Pfizer versorgen. Der Andrang ist dort wohl deutlich größer.

Fotos: Amloud Alamir, Dawod Adil, Privat, Aora Helmzadeh,

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