„Warum lassen wir unseren Kopf hängen, stecken ihn in den Sand, in den Staub und begraben uns und unsere Hoffnungen gleich mit? Wir bemitleiden uns selbst, statt die Zukunft und unser Schicksal in die eigene Hand zu nehmen… Wir dürfen unsere schwierige Situation nicht als Ausrede benutzen. Wenn wir unserem verlorenen, idealisierten Selbst nachtrauern, opfern wir unseren eigenen Willen auf dem Altar der Kapitulation! Wir müssen zu einer realistischen Selbsteinschätzung kommen und dann das Schicksal in die Hand nehmen. Der Horizont liegt verheißungsvoll vor uns!“ Mit diesem Zitat einer interessanten Frau wünschen wir allen unseren Leser:innen einen guten Start ins neue Jahr. Die interessante Frau heißt Nariman Darkachli. Sie bezieht ihre Aussagen eher auf ihre Lage als Geflüchtete, die ihr ganzes Leben in Syrien zurückgelassen hat und mit dem Alltag in Deutschland zu kämpfen hat. Ihre Erkenntnisse lassen sich aber auch als Motto für den Jahresanfang verstehen. Happy 2023! Nariman Darkachli stammt aus Syrien und ist die Gewinnerin des Amal-Literaturwettbewerbs. Im Rahmen der Arabischen Kulturwochen in Hamburg hat die Redaktion von Amal, Hamburg! einen Preis ausgelobt: Gesucht wurde die beste arabische Kurzgeschichte oder das beste Essay gegen Rassismus und Diskriminierung. Aus den vielen spannenden Einsendungen wählte das Amal-Team die Geschichte von Nariman Darkachli aus. Es ist die Geschichte der Freundschaft zwischen der Autorin und Angelina. Die beiden lernten sich kennen, als die Autorin mit ihrem schwerkranken Mann nach einer beschwerlichen Flucht aus Syrien in Hamburg in einer Unterkunft für Geflüchtete lebt. Angelina hilft als Ehrenamtliche bei Behördengängen, Wohnungssuche, aber sie ist viel mehr als eine ehrenamtliche Helferin. Sie ist Lotsin und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. |