Kurz und knapp
3. April 2024

Kurz und knapp

 

Kurz und knapp: Willkommen im Amal-Lab. Wie Sie ja bereits wissen, beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, wie wir relevante Nachrichten so aufbereiten können, dass wir unsere Zielgruppe erreichen. Heute wollen wir einmal ein Update geben, wie sich dieses Projekt entwickelt.

Oben im Bild sehen Sie das Ergebnis des Nachrichten-Reel-Labs Frankfurt am Main. Seit November haben Souzan Nassri, Haytham Abo Taleb, Ronnie Darwish vom arabischen Team und Parwiz Rahimi vom persischen Team mit  kurzen Erklärformaten „gespielt“. Zunächst war die Idee, jede Woche drei Nachrichten als Video aufzubereiten. Hier orientierten sie sich an dem erfolgreichen Vorbild des wöchentlichen Nachrichtenpodcast des persischen Teams, der von Nilab Langer, Noorullah Rahmani und Dawod Adil seit mehr als zwei Jahren produziert wird.

Erfolgsgeschichte: News-Video-Podcast von Nilab Langer, Noorullah Rahmani und Dawod Adil

Kurz und knapp

 

Nach einigen Testläufen wurde die Idee weiterentwickelt. Nun konzentrieren sich Souzan Nassri und Haytham Abo Taleb jeweils auf nur ein Thema, über das sie etwas ausführlicher berichten. Wobei: Der Begriff „ausführlicher“ ist hier relativ. Die Videos bleiben in der Regel unter 60 Sekunden. Und worum geht es: Tatsächlich zeigt die neue Erfahrung, dass dies Format für viele verschiedene Themen geeignet ist. So berichtet Haytham Abo Taleb in seinem neuesten Video über seine Recherche rund um den Vorwurf, der neulich gegen ausländische und insbesondere syrische Ärzte in Deutschland erhoben wurde; dass ihre Deutschkenntnisse zu gering seien, um Patient:innen gut zu behandeln. Souzan Nassri hat recherchiert, was sich hinter der intensiven Social Media Werbekampagne der Bundeswehr verbirgt und fragt: Könnte der Bund für junge Syrer:innen, die in Deutschland leben, interessant sein?

Parwiz Rahimi hat derweil einen etwas anderen Weg eingeschlagen: Er nutzt das Reel-Format, um von Veranstaltungen zu berichten und an interessanten Orten in Frankfurt über aktuelle Themen zu sprechen.  Hier war er beispielsweise bei einer Feier zum persischen Neujahr. In dem anderen Reel berichtet er über eine Recherche zum Thema: Papierverbrauch bei deutschen Behörden.

Was solche Formate bewirken können, zeigt das Beispiel des Reel-Formats von Ahmad Kalaji. Er ist inzwischen zu dem wohl bekanntesten Gesicht von Amal geworden. Er hat vor mehr als einem Jahr begonnen, regelmäßig auf Instagram die Geschichte der Woche aufzugreifen und auf kritisch-komische und zugleich konstruktive Art deutsche Missstände und Eigenheiten zu kommentieren. Manche finden, seine Kritik zu harsch – für viele andere trifft er den Nerv der Zeit. Zum Beispiel geht es in seinem neuesten Video um die Frage gendern oder nicht-gendern. Und das ist echtes Neuland. Es gibt nicht viele arabische Nachrichtenformate, die sich mit dieser typisch deutsche Streitfrage beschäftigen.

Die besondere Geschichte

Stellen Sie sich vor, sie sind Staatsanwalt, Mitte Fünfzig, Familienvater. Ihr ganzes Leben haben Sie dem Rechtstaat gewidmet. Sie haben sich für den Aufbau und die Verbesserung der Verwaltungs- und Justizorgane Ihrer Provinz eingesetzt. Für Sie steht Rechtsprechung an oberster Stelle. Doch von einem Tag auf den anderen stürzt das System zusammen, eine neue Regierung bestimmt nun die Regeln und statt des Rechtsstaates, für den Sie ihr Leben gewidmet haben, wird nun eine Interpretation der islamischen Sharia in Kraft gesetzt. Sie waren zuvor eine angesehene Person und genossen Respekt. Nun müssen Sie um ihr Leben fürchten, Sie werden als Verräter bezeichnet. So ist es Hassan Rahimi ergangen. Er hat als Staatsanwalt in der afghanischen Provinz Balkh gearbeitet. Dann kamen die Taliban. Seit zwei Jahren lebt er mit seiner Familie in NRW. Wie geht es ihm? Qadir Wafa hat mit ihm gesprochen. Hier geht es zu seinem Bericht auf Persisch.

Ramadan in Wolfsburg

Unser Reporter Anas Khabir war beim Fastenbrechen in einer besonders aktiven Moscheegemeinde in Niedersachsen. Hier seine Reportage auf Arabisch.

Video von Anas Khabir
Liebe Hamburger:innen, bitte halten Sie sich den 1. Mai frei. Wir planen eine Party und möchten Sie gerne einladen. Grund zu feiern gibt es reichlich: Vor fünf Jahren wurde Amal in Frankfurt gegründet und überhaupt, wollen wir endlich einmal wieder unsere Communities zusammenbringen. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind. Alle Info finden Sie hier. Und: Bitte weitersagen!
Wir wünschen Ihnen eine schöne Woche!

Viele Grüße vom Amal-Team
Foto: Ronnie Darwish, Anas Khabir, Ahmad Kalaji