Maryam Mardani
5. Mai 2022

Was wissen Sie über iranische und afghanische Literatur?

Heute widmen wir unseren kompletten Newsletter einer Liebesgeschichte. Sie handelt von zwei Menschen, die (wie sie selbst sagen) eine Leidenschaft für Wörter haben und die sich darüber gefunden haben. Gemeinsam haben Maryam Mardani und ihr Lebensgefährte Bahram Moradi nun ein neues Format für Amal entwickelt. In einem regelmäßigen Podcast stellen sie uns das vor, was sie selber lieben: iranische und afghanische Literatur. Sie haben sich dabei auf einen besonders interessanten Teil der neuen Literaturszene spezialisiert: Sie stellen ausschließlich Exil-Literatur vor. “Es sind Autorinnen und Autoren, die ihre Länder verlassen mussten und deren Bücher im Iran und in Afghanistan verboten oder zensiert sind”, beschreibt Maryam Mardani. Kurzgeschichten und Romane von Exilautor*innen erschienen oft unter prekären Bedingungen und seien oft den Leser*innen in der Heimat und damit einem Großteil der persischsprachigen Leser*innenschaft unbekannt. “Wir haben in den vergangenen Jahren viele dieser Werke gelesen und diskutiert. Es sind sehr interessante Bücher dabei und wir möchten gerne, dass mehr Menschen davon erfahren”, so Maryam Mardani. Das Autorenpaar ist selbst literarisch aktiv. Amal-Redakteurin Maryam Mardani schreibt Gedichte und Bahram Moradi hat mehrere Bände Kurzgeschichten und zwei Romane vorgelegt und wurde dafür mit dem angesehenen Houshang Golshiri-Award ausgezeichnet.

Ihr Podcast ist auf Spottify abrufbar. Alle vierzehn Tage erscheinen neue Folgen und für Amal ist dieser Podcast ein ganz besonderes Experiment. Hier wird ein Produkt produziert, das eine ganz bestimmte Zielgruppe erreichen will. Zum Teil überschneidet sich diese mit den regulären Amal-Leser*innen. Auch bei den Nachrichteninteressierten aus der iranischen und afghanischen Community in Berlin und Hamburg, die regelmäßig unsere Seite verfolgen, gibt es viele, für die Exil-Literatur spannend ist. Es gibt aber darüber hinaus noch viele andere, die wir gerne erreichen wollen. So besteht die große Herausforderung für Maryam Mardani und Bahram Moradi nicht nur darin, alle 14 Tage einen spannenden Podcast zu produzieren. Sie sind zugleich damit beschäftigt, die überall in der Welt verstreuten iranisch-afghanischen Literatur-Nerds aufzuspüren. Die Reaktionen vieler Hörer*innen entschädigt sie für die Mühe. Sie haben schon viele begeisterte Reaktionen bekommen. Hier geht es zum Podcast (auf Farsi) auf Spottify und wie gewohnt auf Facebook.