Na, wollt Ihr auch unsere Stimme haben?

mindestens 80.000 Menschen, die aus arabischen Ländern, Afghanistan oder Iran nach Deutschland gekommen sind, haben seit der letzten Bundestagswahl die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Sprich: Sie dürfen am 26. September das erste Mal wählen. Diese ganz besondere Gruppe der Erstwähler*innen wollen wir gut zu informieren. Naja, und unsere anderen Leser*innen natürlich sowieso, egal, ob sie nun schon läger einen deutschen Pass haben und schon häufiger die Wahl hatten, oder ob sie – wie die Mehrheit unserer Follower*innen – erst in den letzten fünf, sechs Jahren nach Deutschland gekommen sind und sich gerade ihre (politische) Meinung bilden.

Gemeinsam mit der Bundeszentrale für Politische Bildung haben wir eine Serie von Interviews, Diskussionen und Informationsvideos vorbereitet, die ab Anfang September gepostet werden. Hier gibt es schon einmal einen kleinen Vorgeschmack:

Making of Amal-Sommerinterviews

In den vergangenen Wochen haben wir Interviews mit Politiker*innen aller im Bundestag vertretenen Parteien geführt. “Wie sind Sie in die Politik gekommen?” haben wir gefragt: “Was bieten Sie uns, den neuen Wähler*innen an?” und “Was ist ihre Vision?”. Wir haben mit Politiker*innen gesprochen, die selbst Wurzeln in der arabischen Welt oder im Iran haben und mit anderen, die sich zum Beispiel mit Migrationsthemen beschäftigen oder – wie im Fall der Bremer CDU-Kandidatin Wiebke Winter – auch noch ziemlich neu sind in der Politik.

 

“Viele unserer Leser*innen machen sich Sorgen, weil Hass und Rassismus in Deutschland zunehmen: Was sagen Sie Ihnen?”

“Wie sehen Sie die Zukunft der Beziehungen Deutschlands zu Syrien und welche Perspektiven haben Syrer*innen, die in Deutschland leben?”

“Wie sehen Sie die Stellung des Islams in Deutschland?”

Oben im Bild Amloud Alamir im Interview mit Lamya Kaddor, die für die GRÜNEN kandidiert. Unten im Bild Ali Hassanpour und Anas Khabir im Gespräch mit dem AfD-Abgeordneten Stefan Keuter.

Neugierig auf die Antworten? Alle Interviews gibt es ab 1.9. auf unserer Webseite und auf unseren Social Media-Kanälen.

“Heute Nacht haben die Taliban unsere Provinz erobert!”

Es sind schlimme Nachrichten, die uns in diesen Tagen erreichen. Fast immer kommen sie aus Afghanistan und natürlich berichten wir intensiv über die Sorgen, Albträume und Protest der Afghan*innen in Berlin, Hamburg und insgesamt in Deutschland. Hier geht es zu einem Artikel, den Aora Helmzadeh über einen neuen weltweiten Social Media-Trend geschrieben hat: #SanctionPaktistan steht im Moment auch unter vielen Kommentaren, die Leser*innen auf unseren Facebook-Seiten hinterlassen.

Noorullah Rahmani hat über die Lage der ehemaligen Bundeswehr-Mitarbeiter*innen in Afghanistan geschrieben, die jetzt um ihr Leben und das ihrer Familien fürchten müssen. Er hat mit einigen von ihnen gesprochen: Was erwarten sie jetzt von Deutschland? Hier geht es zu seinem Bericht.

Besonders viele Klicks haben auch die Videos von Dawod Adil bekommen. Er hat sich unter Afghanen in Berlin umgehört, wie sie die Lage einschätzen.

Das andere große Thema, das Menschen aus Afghanistan in Deutschland gerade Albträume bereitet, sind die Abschiebeflüge Richtung Kabul. Nicht nur Straffällige sind davon betroffen: Unter Panikattacken leiden auch all jene Afghan*innen, die keinen sicheren Aufenthalt haben. Zwar haben sie eigentlich nichts zu befürchten, denn aus Berlin und Hamburg werden sie nicht abgeschoben, aber gegen schlechte Träume hilft dieses Wissen wenig. Vielleicht ist das der Grund, warum dieser Bericht bei unserer Leser*innen so besonders gut angekommen ist. Er handelt von einem jungen Mann der über den Paragrafen 25a Asyl und damit einen sicheren Aufenthalt bekommen hat. Das macht Hoffnung.

“Der Gesellschaft geht ein großes, kreatives Potenzial verloren!”

Deutschland braucht dringend Fachkräfte. Gut ausgebildete, junge Kreative werden dringend gesucht, am liebsten weiblich und mit Migrationshintergrund. Da sind sich alle einig. Um so erstaunlicher erscheint da das Urteil des europäischen Gerichtshofes, das Arbeitgebern das Recht gibt, religiöse Symbole am Arbeitsplatz zu verbieten. Es wird von vielen Aktivistinnen als Anti-Kopftuch-Urteil gewertet, das Frauen mit Kopftuch im Berufsleben weiter Hürden in den Weg legt. Amloud Alamir berichtet über den Protest von Frauen gegen das Urteil. Sie fühlen sich von der deutschen Gesellschaft im Stich gelassen, aber auch von den islamischen Organisationen sind sie enttäuscht.

Mr. Buchmesse

Gute arabische Literatur ist in Deutschland noch immer nicht leicht zu finden. Umso wichtiger sind die regelmäßig stattfindenden arabischen Buchmessen. Rashid Hamousch ist der Gründer dieser Institution, die für viele in Deutschland lebenden Syrer*innen eine wichtige “Tankstelle” für Bücher und Heimatgefühle ist. Er reist mit seinen rund 3000 Titeln von Stadt zu Stadt. Mutaz Enjila hat mit ihm gesprochen.

Fotos Julia Gerlach, Anas Khabir, Mutaz Enjila, Amloud Alamir, Dawod Adil

Amal, Hamburg! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Hamburg wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich per Mail an:
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