“Wir wollen hier in Sicherheit leben!”

so die zentrale Botschaft von Zohra Mojadeddi, die für die Grünen Bürgerschaftswahlkampf gemacht hat. Sie sagte das Anfang letzter Woche in einem Interview mit Amal. Als hätte sie gewußt, was kurz danach in Hanau passieren würde.

Vor einigen Wochen bekam Mutaz Enjila eine Mail. Zohra Mojadeddi meldete sich bei ihm und schickte ihm einen Link zu ihrem Wahlprogram. Das Interessante daran: Sie hatte ihr Wahlkampfprogram nicht nur auf Deutsch formuliert, sondern wendet sich auch auf Arabisch, Dari/Farsi und in vielen anderen Sprachen an die Wählerinnen und Wähler. Wer ist diese Frau und was hat sie uns zu sagen? Nilab Langar und Mutaz Enjila haben sie zu hause besucht. Es sind zwei Videos entstanden. Auf unserer Dari/Farsi Seite haben wir das Interview gepostet, in dem Frau Mojadeddi in ihrer Muttersprache Dari auf die Fragen antwortet, für unserer arabischen Leserinnen und Leser hat Mutaz Enjila das Interview noch einmal auf Deutsch geführt und dann mit arabischen Untertiteln versehen.

Zohra Mojadeddi stammt übrigens aus einer Politiker-Familie in Afghanistan und sie setzt diese Familientradition in Hamburg fort: Sie hat ihren Platz in der Bürgerschaft gewonnen.

Wir machen gleich weiter mit guten Nachrichten in eigener Sache:

Amal, Berlin! feiert Jubiläum

Seit drei Jahren sind wir mit Amal, Berlin! online. Zugegeben, es war nur eine symbolische Taste, die Irmgard Schwaetzer am 2.3.2017 drückte, aber wir waren sehr froh, dass die Präses der EKD Synode an diesem, für uns so wichtigen Tag, bei uns war. Danke dafür!

Seitdem ist viel passiert: Amal ist rasant gewachsen. Inzwischen haben wir knapp 70 000 Follower auf Facebook. Die Berliner Redaktion hat eine kleine Schwester in Hamburg bekommen. Zur Crew von Amal gehören inzwischen mehr als 20 Leute: Redakteurinnen und Redakteure, Webdesigner, Koordinatorinnen, Karikaturisten, Trainer und Leute, die sich um die Verwaltung kümmern. Wir haben also allen Grund zu feiern.

Mit diesen freudigen Nachrichten beginnen wir die Fastenzeit, für die ja in diesem Jahr ein besonders herausforderndes Motto gilt. Wie – um Himmels Willen – soll man angesichts der Ereignisse um uns herum, auf Pessimismus verzichten?

 

Recherche in Hanau


Es macht wenig Sinn, dass wir hier noch einmal wiederholen, wie grauenvoll und einschneidend der Anschlag von Hanau für uns, unsere Leserinnen und Leser und das ganze Land war. Wichtiger ist, was Asmaa Yousuf und Abdolrahman Omaren beobachtet und recherchiert haben. Sie waren am Wochenende nach dem Anschlag in Hanau, haben mit Neuangekommenen und Alteingesessenen in der hessischen Stadt gesprochen. Was bedeutet der Anschlag für sie? Wie sehen sie ihre Zukunft? Hier geht es zum Artikel auf Arabisch. Hier auf Dari/Farsi.

CORONA, CDU, Verkehrsunfälle und die Zukunft der Evangelischen Journalistenschule waren ebenfalls Themen bei uns. Nachzulesen auf Amalhamburg.de. In diesem Newsletter konzentrieren wir uns heute einmal auf Themen, die besser zum Fastenmotto passen.

Apropos Optimismus

Wir berichten in dieser Woche über einen ungewöhnlichen Film: “Firstline” heißt die Dokumentation über die Erfolgsgeschichte von Tarik Saad. Er kam als Geflüchteter nach Deutschland und gestaltet jetzt als SPD Beauftragter für Migration in Schleswig- Holstein die Geschicke Norddeutschlands mit. Mutaz Enjila hat ihn getroffen. 

Nochmehr Optimismus

verbreitet das Video von Ahmad Kalaji. Er stellt einen jungen Mann aus Syrien vor, der in Damaskus Japanisch studiert hat. Sein Ziel ist, einen syrischen Manga-Film zu produzieren und er will in Deutschland Japanisch Sprachkurse geben. “Es wirkt erstmal unmöglich, aber ich möchte zeigen, dass es geht!”, fasst er sein Motto zusammen. Interessant sind vor allem die Reaktion vieler Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich das Video angeschaut haben. “Wenn der das alles schafft, dann kann ich auch Deutsch lernen”, sagte eine Kollegin. Oder: “Er hat recht, man sollte seine Träume leben!”

Was kommt vor der Fastenzeit?

Logisch! Und was kommt vor dem Karneval? Auch logisch, aber wieso um Himmels Willen schneiden die Frauen den Männern zu Weiberfastnacht die Schlipse ab? Das ist ein typisches Thema für Asmaa Yousuf. Sie hat sich von einer Karneval-hassenden Feministin und einem Karneval-fanatischen Exil-Kölner die deutschen Sitten und Gebräuche erklären lassen. Viel Spaß beim Lesen!

Angebot der Woche

Haben Sie schon eine Idee, was Sie dieses Jahr zum 8. März drucken wollen? Alle Jahre wieder Frauen-Tag ist auch irgendwie anstrengend und langweilig, oder? Wir hätten da eine Idee. Schreiben Sie uns und wir liefern Ihnen einen erfrischend anderen Amal-Blick auf das Thema Frauen, Emanzipation und überhaupt. Nach der Newsletter-Erfahrung von letzter Woche erwarten wir jetzt mindestens 100 Anfragen.

Amal, Berlin! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Berlin wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich per Mail an:
info(at)amalberlin.de

Fotos: Ahmad Kalaji, Herby Sachs (epd), Anas Khabir.