Maryam Mardani

Was ist von einem Jahr zu erwarten, das so anfängt?

Die Frage im Titel ist tatsächlich ernst gemeint und nicht so einfach zu beantworten, denn wie begann das Jahr denn? Für unseren Reporter Dawod Adil begann es mit einem Scoop: Er war beim Konzert des afghanischen Superstars Aryana Sayeed in Hamburg. Die Grand Lady gab ihm nicht nur ein exklusives Interview, sie wandte sich auch direkt an die Amal-Leserinnen und Leser und sagte: “Ich verstehe, dass viele wegen der Situation als Flüchtlinge Sorgen und Stress haben und ich hoffe, dass ich mit meiner Musik ihnen ein paar Stunden Freunde gemacht habe, dass sie trotzdem eine gute Zeit haben”. Und dann lächelte sie auch noch! Schöner hätte 2020 nicht anfangen können.

 

 

Schrecklicher hätte das Jahr nicht anfangen können

Der Jahreswechsel brachte viele Horrormeldungen aus den Heimatländern unserer Redakteurinnen und Redakteure. Maryam Mardani und Aora Helmzahdeh haben in den letzten Tagen immer wieder versucht, zusammenzufassen, wie die Iraner und Iranerinnen in Deutschland die Ereignisse im Iran und Irak sehen und natürlich geht es in unserer Berichterstattung auch um die die Position der deutschen Regierung zu den Geschehnissen. Was passiert mit der Bundeswehr im Irak? Was können wir von der Berliner Konferenz zu Libyen erwarten? Und dann ist da natürlich auch noch der Krieg in Syrien. Anas Khabir, der aus Idlib stammt und im engen Kontakt mit seiner Familie dort steht, macht sich Sorgen. Er ärgert sich zudem über die Kommentare, die er manchmal hier in Deutschland hört. Viele halten Idlib für eine islamistische Hochburg und das Mitgefühl mit den Menschen, die dort seit Monaten Angriffen syrischer und russischer Truppen ausgesetzt sind, hält sich daher in Grenzen. Diesen Ruf hat Idlib nicht zuletzt durch mehrere Filme, die in den letzten Monaten gezeigt wurden. Die Doku “Of Fathers and Sons” von Talal Derki spielt dabei eine Rolle. Anas Khabir hat sich mit Syrern in Berlin über die Lage in Idlib unterhalten und was getan werden kann, um ein faireres Bild der umkämpften Stadt zu zeigen.

صدى الهجوم الروسي السوري على إدلب في برلين

محاربة الإرهاب "شماعة" روسيا والنظام لقصف إدلب بحسب البعض، فكيف يرى الإعلام الغربي مأساة المدنيين في تلك المناطق؟ هل نجح بوتين والأسد بتسويق روايتهم؟ استطلاع للأراء في برلين ضمن التقرير التالي:

Gepostet von Amal, Berlin am Mittwoch, 15. Januar 2020

 

Hier geht es zum Interview mit einem der syrischen Aktivisten, die derzeit vor der russischen Botschaft in Berlin Flugblätter und blaue Bändchen zum Anstecken verteilen, um auf die Lage der Zivilbevölkerung in Idlib aufmerksam zu machen.

 

Es liegt in unserer Hand

oder so ähnlich. Auf jeden Fall ist es bei Mädchen inzwischen sehr modern, sich die Hände mit Henna anzumalen oder auch andere Körperteile mit der Pflanzenpaste zu tätowieren. Henna-Tattoos gehen auf eine uralte orientalische Tradition zurück. Maryam Mardani war bei einem Workshop, wo sie lernte, wie Tradition und Moderne mit feinziselierten Mustern zusammengebracht werden können.

 

Tradition und Trend

Um das gleiche Thema geht es auch in dem Video von Dawod Adil. Er hat eine Modenschau der besonderen Art besucht: Models aus Afghanistan schreiten aufreizend über die Bühne. Hüftschwung und Augenaufschlag sind perfekt. Allerdings zeigen sie nicht den neuesten Berliner Chic und auch keine Streetwear aus Hamburg: Sie präsentieren traditionelle afghanische Gewänder. Ganz nebenbei sorgte der Auftritt für einen Skandal, denn eines der männlichen Models tritt in Frauenkleidern auf.

 

 

Einer unserer Vorsätze fürs neue Jahr ist übrigens, Amal-Beiträge noch stärker einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen. Wir freuen uns, liebe Redaktionen, wenn Sie Interesse an unseren Geschichten haben. Mailen Sie uns einfach und wir sorgen dafür, dass Sie den jeweiligen Beitrag in deutscher Übersetzung bekommen. Haben Sie eine bestimmt Idee oder Fragestellung und wüßten gerne, wie die Amal-Journalistinnen und Journalisten darüber denken? Sprechen Sie uns an. Wir nehmen auch gerne Aufträge an und greifen nach Möglichkeit Anregungen auf.