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Ich traue mich nicht, meine Stimme abzugeben!

Zwei Moderatoren, sechs Gäste, zwei Sprachen, vier Kanäle: Am vergangenen Freitag streamte Amal live-Diskussionen zur Bundestagswahl. Haben wir die Wahl? Wer will wählen und warum wollen manche nicht wählen? Woher weiß man, was man wählen soll? Was ist, wenn man sich nicht entscheiden kann?

Es waren spannenden Gesprächsrunden, engagiert, konzentriert und mit manchen nachdenklichen Momenten. “Dies ist nicht meine erste Wahl. Ich habe auch schon in Syrien gewählt, aber da wurde ich sehr enttäuscht. Ich musste nämlich weder ein Kreuz machen noch einen Wahlzettel in die Urne stecken. Trotzdem wurde meine Stimme als Pro-Regierungsvotum gezählt. Umso mehr freue ich mich jetzt darauf, richtig zu wählen”, so einer der Gäste in der Live-Sendung auf Arabisch. “Ja, Du hast Recht, Wählen ist eine gute Sache”, erwidert ein anderer: “Allerdings habe ich das Gefühl, dass es auch eine große Verantwortung mit sich bringt. Ich schaffe es nicht, alle Parteiprogramme durchzulesen. Also kann ich keine verantwortungsbewußte Entscheidung treffen und werde deswegen lieber nicht zur Wahl gehen!”.

In der Gesprächsrunde auf Dari/Farsi diskutierte Jalal Hussaini mit der Geschäftsfrau Homaira Amiri, der Anwältin Jacqueline Ahmadi und dem Geschäftsmann Omid Ebrahimi.

Unser Fazit aus diesen Diskussionen ist klar: Das, was wir gerade machen, ist ziemlich nützlich und wir sollten mehr davon bringen. Amal, Berlin! und Amal, Hamburg! haben Anfang September eine Informationskampagne zur Bundestagswahl gestartet. In der ersten Woche haben wir allgemeine Info-Videos zur Wahl, zum Wahlkampf und zur Parteienfinanzierung gepostet. Alle Videos dazu gibt es hier.

Am Freitag folgten dann die beiden Live-Gesprächsrunden, die in Hamburg geführt wurden:

In dieser Woche stellen wir nun nach und nach die verschiedenen Parteien vor. Wir haben Interviews mit Abgeordneten und Kandidat*innen aller im Bundestag vertretenen Parteien produziert. Jeden Tag um 17 Uhr erscheint ein neues. Wir haben uns bemüht, die Politiker*innen und ihre Parteien so vorzustellen, dass sich unsere Leser*innen tatsächlich ein Bild machen können: Wofür stehen sie? Welches sind ihre wichtigsten Ziele? Um einen Eindruck zu bekommen, braucht man keine 300 Seiten Wahlprogramm zu lesen, 5-10 Minuten Frage und Antwort können da schon ganz gut weiterhelfen. Hier geht es zum Interview mit Lamya Kaddor, die für die GRÜNEN antritt. Amloud Alamir spricht mit ihr über Heimaten im Plural und Islam-Unterricht an deutschen Schulen.

 

 

 

 

 

Können Sie auch Farsi?

Natürlich geht es vor allem um Inhalte: Wofür steht Die LINKE? Wie ergeht es Menschen mit Migrationshintergrund in der Politik? Warum ist unser Bundestag nicht bunter? Es geht aber auch um Nebensächlichkeiten. Wie zum Beispiel, dass der MdB Niema Movassat ziemlich gut Farsi sprechen kann. Maryam Mardan hat sich mit ihm unterhalten.

Und als nächstes?

Als nächstes geht es noch mehr um die Wahlentscheidung. Das ist ein ernstes Thema, aber wir gehen es auch ein bisschen lustig an. So haben wir verschiedene bekannte Persönlichkeiten aus unseren Communities gebeten, für uns den Wahl-o-Mat zu spielen. Dazu nächste Woche mehr.

Amal, Spezial!

Auf zwei besondere Veröffentlichungen der vergangenen Woche möchten wir hinweisen. Auf unserer deutschen Seite finden sie ganz aktuell einen Kommentar von Noorullah Rahmani zur Lage in Afghanistan. Wenn auch Sie einen aktuellen Text aus Amal-Perspektive für ihre Zeitung möchten, sagen Sie Bescheid. Unsere Autor*innen freuen sich.

9/11 plus 20

Am vergangenen Sonntag feierte die evangelische Paulusgemeinde in Berlin-Zehlendorf einen ganz besonderen Gottesdienst. Thema war der Jahrestag der Anschläge des 11. September 2001. Von Amal nahmen Dawod Adil und Julia Gerlach daran teil und berichteten, wo sie damals waren, als die Flugzeuge ins WTC einschlugen und wie der Anschlag ihr Leben beeinflusste. Hier geht es zum Mitschnitt des Gottesdienstes. Verpassen Sie nicht die interessanten Orgel-Oud Kompositionen. Orient und Okzident, Islam und Christentum. Interessanter geht es nicht. Hier geht es zum Mitschnitt des Gottesdienstes, der als Rundfunkgottesdienst vom RBB übertragen wurde.

Gerne möchten wir an dieser Stelle noch auf eine Veranstaltung „Afghanistan – Gedanken aus dem Exil“ hinweisen, zu der die Stiftung Exilmuseum Berlin zusammen mit der Körber-Stiftung einlädt. Die Augen der Welt sind auf Afghanistan gerichtet, so auch die vieler Exil-Afghaninnen und -Afghanen in Deutschland. Der Schriftsteller Massum Faryar berichtet, wie er seine Erfahrungen und die Geschichte seines Herkunftslandes Afghanistan in seiner Kunst verarbeitet. Mit der Lesung aus seinem Roman „Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter“ lädt er ein, in die Geschichte des Landes am Hindukusch einzutauchen. Anschließend sprechen er und die Designerin und Frauenrechtlerin Laila Noor mit der Journalistin Nadine Kreuzahler über die aktuelle Lage im Land.Die Veranstaltung findet am Freitag, 17. September ab 19 Uhr in Berlin in der Freiluftausstellung ZU/FLUCHT, Askanischer Platz 11, 10963 Berlin ( hinter der Portalruine des Anhalter Bahnhofs) statt. Eintritt ist frei; Anmeldung ist erforderlich über: info@exilmuseum.berlin

Bilder: Noah Ibrahim, Mutaz Enjila, Jalal Hussaini, Anas Khabir, Dawod Adil

Amal, Hamburg! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Hamburg wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich per Mail an:
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