Wenn die Nackenhaare mit den Geodreieck gestylt werden

Wenn die Nackenhaare mit den Geodreieck gestylt werden

Sie sind die Kings dieser Tage: Friseure! Wen haben wir in den langen Wochen im März und April mehr vermisst? Wie merkwürdig sahen manche von uns aus? Auf welch außergewöhnliche Ideen kamen wir, um ungeschnittene Stufen und herausgewachsene Strähnchen zu kaschieren? Jetzt sind sie wieder da und man sollte denken, sie verdienen sich eine goldene Nase. „Tun wir aber nicht“, so Mohamad Algabasini vom Herrensalon am Kleistpark. „Mit den Masken und den ganzen Regeln macht es den Leuten offensichtlich nicht so viel Spaß, sich frisieren zu lassen“, sagt er. Anas Khabir hat den Salon besucht und dabei auch west-östliche Stylingfragen besprochen. Über Deutsche, denen ihr Äußeres nicht so wichtig ist und eitle Syrer, bei denen jedes Haar sitzen muss. Um ähnliche Fragen ging es auch, als Dawod Adil den iranisch-arabisch-türkischen Salon in Charlottenburg besucht hat. Eines ist klar: die Ankunft der vielen Geflüchteten in den vergangenen Jahren hat auch in den Gesichtern mancher einheimischen Männern sichtbare Spuren hinterlassen. Der Trend geht zum exakten geometrischen Mustern. Genau so etwas eignet sich ganz und gar nicht für DIY-Experimente in Zeiten der Quarantäne. Das können nur Profis. Wie die das machen…das gibt es in den beiden Videos zu sehen:

 

Immer auf dem Laufenden

Vergangene Woche hatten wir Sie in diesem Newsletter eingeladen: Zur Live-Stream Podiumsdiskussion rund um das Thema Exil-Journalismus in den Zeiten der CORONA-Krise. Es war eine spannende Diskussion und wir sind stolz, dass wir in den letzten Wochen einen guten Schritt weitergekommen sind: Inzwischen hört man nur noch selten das Argument, dass Amal die Integration behindert, weil wir die Menschen in ihren Muttersprachen informieren, was in ihrer Umgebung los ist. Inzwischen ist allen klar, wie wichtig es ist, dass alle verstehen, was passiert, damit sie mitmachen und Teil der Gesellschaft sein können. Besonders interessant waren in diesem Zusammenhang auch die Argumente von Marcel Schweitzer, dem Sprecher des Hamburger Senats. Haben Sie die Veranstaltung verpasst oder wollen Sie nocheinmal nachhören? Hier gehts zum Video:

 

Wie informiert Ihr euch?

Ebenfalls zum Thema Journalismus und CORONA sind weitere Themen auf Amal, Hamburg! erschienen: Nilab Langar hat sich mit einem Mann unterhalten, der hin und hergerissen ist zwischen zwei Identitäten: Der Iraner ist eigentlich Journalist. Hier in Deutschland lebt er seit mehr als einem Jahr in einer Behelfsunterkunft, in der schon vor CORONA die Lebensbedingungen an der Grenze waren. Nun wurde eine Etage zur CORONA-Station erklärt und die Situation wird kritisch. Was können die Menschen tun, um sich nicht anzustecken? Was soll Hadi Younesi tun? Ist er Heimbewohner, also Opfer? Oder Journalist, und kann dementsprechend etwas machen? Wer hört ihm zu? Hier geht es zum Artikel auf Dari.

Mutaz Enjila und Jalal Hussaini haben sich in der syrischen und afghanischen Community umgehört und gefragt, wie Menschen sich eigentlich derzeit informieren. Lesen Sie deutsche Zeitungen? Verfolgen Sie internationale Medien? Welche Rolle spielen soziale Medien? Hier geht es zu ihrem Video:

 

Anti-Rassismus-Demos, Polizeigewalt und Bundesliga

Natürlich haben wir unsere Leserinnen und Leser über all diese Themen gründlich informiert. Der ganz normale CORONA-Wahnsinn zwischen Kita-Regelbetrieb, Wumms und den hin- und herspringenden Warnampeln ist auch bei uns mitzuerleben. Die Meldung, die diese Woche die meisten Kommentare bekam, war die Ankündigung des 300 Euro-Kinderbonus: Wie kann man den Bonus beantragen? Wie lange dauert es, bis das Geld da ist? Was sind die Bedingungen? Lauteten die Fragen. Typisch für diese Tage ist auch, dass wir auch nicht alle Fragen beantworten können. Wer kann das schon?