Wenn der Rauch aus der Shisha unter den Rock kriecht
5. Juli 2019

Wenn der Rauch aus der Shisha unter den Rock kriecht

Sommerzeit, and the living is easy, die Röcke sind kurz, die Frauen sind hübsch und die Sprüche sitzen locker. Und manch einer verwechselt da was und träumt nicht nur davon, dass der Rauch seiner Shisha unter den Rock kriecht, sondern kriecht hinterher und wird übergriffig. „Stop!“, ruft unser Reporter Ahmad Kalaji all den Typen entgegen, die Frauen sexuell belästigen. „Stop! Ich will Dir was erzählen!“ Ahmads neues Video ist ein super starkes Lehrstück zum Thema sexuelle Belästigung. Er hat mit einer Feministin, einer Polizistin und einer Anwältin gesprochen, um zu zeigen, wo sexuelle Belästigung anfängt und was passiert, wenn man die Grenze überschreitet und zum Täter wird. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dieses Video zu verbreiten – tun sie es! Hier ist der Link auf Youtube.

Die Mütter der Gehängten

Sie war 26, als sie gehängt wurde. Da hatte Reyhaneh Jabbari sieben Jahre und vier Monate im Gefängnis gesessen. Ihr Verbrechen: Sie hatte einen Mann, der versucht hatte sie zu vergewaltigen, mit dem Messer erstochen. Die Richter wollten das nicht als Notwehr gelten lassen. Sie hätte sich erst vergewaltigen lassen müssen und den Fall dann vor Gericht bringen können, sagten sie. Shole Pakravan ist die Mutter von Reyhaneh Jabbari, sie war kürzlich ­in Deutschland. Sie hat sieben Jahre lang darum gekämpft, dass ihre Tochter begnadigt würde – ohne Erfolg. Sie nahm diese qualvolle Erfahrung zum Anlass, die Geschichten all jener Mütter auf die Bühne zu bringen, deren Kinder im Iran zum Tode verurteilt und exekutiert wurden. Das Stück von Shole Pakravan war jetzt in Berlin im Tiatrom zu sehen. Der Schmerz hat das Publikum erreicht, viele konnten noch lange danach nicht aufhören zu weinen. Zu dem Bericht geht es hier.

Scheidung, Gesetz und Gewalt

Scheidung ist eins der großen Streitthemen bei jenen, die aus dem Nahen und Mittleren Osten kommen. In Deutschland ist es vergleichsweise einfach, sich scheiden zu lasssen. Und: Immer wieder hört man, diese  Gesetzgebung sei schuld daran, dass es so viele Scheidungen unter den Neuankömmlingen gibt. In einer Diskussionsrunde des Forum for Advocacy and Change ging es um genau dieses Thema: „Scheidungen als Wagnis und Chance“ war der Abend überschrieben. Amloud Alamir hat für Amal darüber berichtet. „Nicht das Gesetz ist schuld, wenn Frauen sich scheiden lassen“, fasst sie die Diskussion zusammen. Häusliche Gewalt sei einer der häufigsten Gründe für Frauen, die Scheidung einzureichen. Hier der Artikel.

 

Muslime jenseits der Grenze

Amloud Alamir ermöglicht einen Blick über die Grenze nach Polen, wo die Journalisten Carol und Anna Vilsinesca mit ihrem Projekt Islamistablog versuchen, ihren Landsleuten eine verlässliche Informationen zum Islam und den Muslimen zu geben – was in dem oft sehr muslim-feindlichen Kontext in Polen nicht immer einfach ist.

 

Sommertour durch Deutschland

Ein kleines Roadmovie gab es in diesen Tagen auf den Facebook-Seiten von Amal. Die Reporterinnen Oranous Onib und Asmaa Yousuf sind mit der Integrationsbeauftragten durch die Republik gereist und haben zehn Projekte besucht, die Integration auf besonders vorbildliche Weise vorantreiben. Los ging es in einer Kita in Berlin-Neukölln, die Sprachförderung zu ihrem Schwerpunkt gemacht hat. Weiter ging es über arabisch-jüdische Kooperationen von Start-ups, integrative Arbeitsplätze, die Aktion „Willkommen im Fußball“ bis an die Universität Tübingen, wo die Rolle der Frau im Islam reflektiert wird. Nach Abschluss der Reise werden die beiden Ihre Eindrücke noch einmal zusammenfassen – wir sind gespannt, wie die Amal-Reporterinnen diesen Ritt durch die deutsche Integrationslandschaft erleben.