Foto: Cordula Kropke
30. April 2024

Amal Hamburg wird fünf!

Jeder neue Job ist erstmal schwer. Als ich 2022 bei Amal anfing, wusste ich nicht, dass ich so viel lernen würde. Und dass alles, was ich neu lerne, trotz der Angst vor dem Scheitern so viel Spaß machen wird. Wir spüren, dass wir eine Verantwortung gegenüber den Neuankömmlingen haben, die wissen müssen, was um sie herum vor sich geht. Das erhöht sowohl den Druck als auch die Freude.

 

Neulich war mal wieder so eine Challenge. Ich sollte ich ein Video über die neue Bezahlkarte vorbereiten – seit ein paar Wochen bekommen viele Geflüchtete in Hamburg ja kein Bargeld mehr, sondern eine Bezahlkarte. Ich machte mich auf die Suche nach Interview-Partnern, die über ihre Erfahrungen reden würden. Ich versuchte die Betroffenen zu überzeugen, vor der Kamera zu reden. Gleichzeitig war es auch für mich das erste Mal, dass ich vor der Kamera stehen sollte. Ich bin mehrere Male zur Erstunterkunft gegangen und habe dort vor dem Tor die Menschen angesprochen, in der Hoffnung, dass jemand mitmacht. Aber niemand wollte. Ich war verzweifelt. Dann beschloss ich, eine Frage auf der Facebook-Seite zu posten. Einige junge Männer meldeten sich – und mit einem habe ich mich verabredet.

 

Für den Dreh kam ein Kollege aus Frankfurt dazu. Alles war eingefädelt. Dann sagte mein Gesprächspartner am Abend vorher ab. Stellen Sie sich vor: Es ist zehn Uhr abends, und sie haben keinen Interviewpartner für den nächsten Tag. Es ist mir nach viel Mühe und Stress gelungen, jemanden anderes zu finden. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Ich hätte nie gedacht, dass es gelingt – aber trotz des Drucks und der Anspannung verspürte ich große Freude.

 

Hope Hamburg Now

 

Ziel von Amal, Hamburg! ist, die Neuankömmlinge mit Nachrichten zu versorgen, die sie betreffen – in ihrer Muttersprachen. Oberste Priorität hat, die für sie interessanten Informationen bereitzustellen. Wir werfen aber auch wichtige Themen auf und diskutieren sie, sei es aus unserer Sicht oder aus der Sicht der Follower unserer Social Media Kanäle und Websites. Dies ergibt sich aus unserem Glauben an die starke und einflussreiche Rolle des Journalismus.

 

Über unsere Website, Facebook-, Instagram- und YouTube-Seiten vermitteln wir die Tragödien und Konflikte, die um uns herum geschehen. Wir versuchen aber auch, ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, wenn wir über die Erfolge unserer Landsleute berichten und von den Träumen erzählen, die sie verwirklichen wollen.

 

Immer wieder Neues

 

Da wir in einer Welt mit modernen Kommunikationsmitteln leben, haben wir uns entschieden, mit deren Entwicklung Schritt zu halten. Wir übersetzen nicht einfach nur Nachrichten und Artikel aus dem Deutschen ins Arabische, Persische und Ukrainische. Wir präsentieren unsere Nachrichten auf immer wieder neue Weise und produzieren Videos, Podcasts und Foto-Stories. Durch Workshops und Schulungen versuchen wir, mit den Entwicklungen in den Medien Schritt zu halten.

 

Multikulturelles Team

 

Wir sind mittlerweile ein multinationales und mehrsprachiges Team, aber wir sind uns einig über die Bedeutung der Medien, ihren Einfluss auf unser Leben und ihre Rolle bei der Offenlegung der Wahrheit. Unsere Aufgabe ist nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Vor uns liegt ein langer Weg, und manchmal ist er steinig. Aber wir werden unsere Reise fortsetzen, die wir hier in Hamburg vor fünf Jahren begonnen haben.

Foto: Cordula Kropke