Die Amal-Redaktion geht in eine neue Phase. Der erste Schritt ist schon geschafft. Am dem 8. April erscheint Amal, Berlin! im neuen Design. Am 10. April geht dann die Schwesterredaktion Amal, Hamburg! online. Bei Amal, Hamburg! gibt es – so wie bei Amal, Berlin! alle wichtigen Themen und Nachrichten auf Arabisch und Dari/Farsi – nur eben aus der Hansestadt statt aus der Hauptstadt. Da es bei Lokaljournalismus auch immer um Lebensgefühl und Insiderwissen geht, wird Amal, Hamburg! natürlich in der Praxis ganz anders sein als Amal, Berlin!. Ziel ist es, ein lokales Hamburger Medium zu gründen. Die Redaktion aus Omid Rezaee, Nilab Langar und Ahmad Rifaee hat beste Startvoraussetzungen: Sie haben gerade ihre Schreibtische im Newsroom des Hamburger Abendblattes bezogen. Dort haben sie Zugang zu Bildern, Nachrichten und wertvollen Informationen, wie sie nur erfahrene Lokaljournalisten und -journalistinnen haben.
Anschalten
Gefeiert wird der Start von Amal, Hamburg! mit einem festlichen Launch bei der Körber-Stiftung in Hamburg. Wir laden Sie und Euch ganz herzlich dazu ein, anmelden könnt Ihr Euch hier. Und wir freuen uns natürlich über Berichterstattung. Die Pressemappe mit der Presseerklärung, Fotos und Hintergrund-Texten gibt es hier.
Ausgehen
In Berlin findet gerade das arabische Filmfest statt. Überall in der Stadt hängen die bunten Plakate und laden ein zu einem Ausflug in die Filmwelt der arabischen Welt, von Marokko bis Saudi Arabien. Amloud Alamir hat sich mit Najat Abdelhaq getroffen, die das Festival mit organisiert hat. Najat gehört zu einem Team von zehn Aktiven und sieben Assistenten, die dieses schöne Festival überwiegend ehrenamtlich stemmen. Das Geld, das die Stadt und anderer Unterstützer besteuern, reicht gerade mal, um die Filme zu leihen und Filmemacher und ein paar wenige Stars einzuladen. Dass das Festival trotz kleinem Budget stattfindet, hängt am Engagement der Aktivisten. Najat Abdelhaq sieht es als Teil ihrer Mission, die Kultur des arabischen Raums in Berlin sichtbar zu machen. Und auch in diesem Jahr ist das wieder vorzüglich gelungen. Auf Facebook präsentiert Amal derzeit die Tagestipps aus dem Programm.
Aufbrechen
Eine Gruppe von Ärzten, Ingeneuren und Kulturschaffenden aus Syrien hat sich jetzt in Berlin zusammengesetzt, um ein neues Kulturzentrum zu planen. Anas Khabir war mit der Kamera dabei. Seinen Video-Bericht vom Treffen findet Ihr hier.
Anmachen
Die Anti-Diskriminierungsstelle des Bundes hat die aktuellen Zahlen für 2018 vorgelegt. Amal berichtet darüber. 3.555 Anfragen gingen dort im vergangenen Jahr ein, das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Anfragen bezogen sich auf die Merkmale wie ethnische Herkunft und rassistische Zuschreibungen (31 Prozent), zwei Prozent bezogen sich auf Weltanschauung. Häufig war Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und bei der Wohnungssuche, aber auch bei Einlasskontrollen bei Clubs und Diskotheken.
Aufmachen
Wie das ganz praktisch aussieht, erzählt Oranus Omid in ihrer Amal-Reportage über die Wohnungssuche in Brandenburg: Ein Dach über dem Kopf zu finden und das Übergangsleben in der Gemeinschaftsunterkunft gegen ein eigenes Heim zu tauschen, ist ein mühseliges Unterfangen. Auch wenn es gelingt, auf Online-Plattformen oder Anzeigen eine geeignete Wohnung zu entdecken, heißt es noch lange nicht, dass die Betroffenen sie auch bekommen. Mal bemängeln Vermieter das Fehlen von Unterlagen, mal passt die Wohnungsgröße nicht zu den Anforderungen des Sozialamts. Und ganz häufig bekommt schlicht jemand anders den Zuschlag. Diskriminierung? In allen drei Fällen, von denen unserer Reporterin berichtet, wünschten sich die Betroffenen mehr Hilfe von der öffentlichen Hand, um das Wohnungsproblem zu lösen. Zu der Reportage auf Dari/Farsi geht es hier.
Einwerfen
Okay, okay, der 1. April ist vorbei. Aber trotzdem möchten wir hier den Scherz präsentieren, mit dem Amal in diesem Jahr die Leserinnen und Leser hinters Licht geführt hat. Die Redaktion präsentierte ein neues Medikament. Von außen sieht es aus wie ganz normale Kopfschmerztabletten. Aber es kann Wunder wirken: Es setzte den Patienten nämlich quasi über Nacht in die Lage, sich zu integrieren. Wer die Pille nimmt, hat keine Mühe mehr, Stunden lang auf irgendwelchen Ämtern zu warten; er oder sie kommt künftig immer pünktlich; die deutsche Sprache ist keine Hürde mehr, die komplizierten Laute kommen ohne Mühe über die Lippen, Akkusativ und Dativ sind wie selbstverständlich. Ach, wie wäre es schön, wenn in den pharmazeutischen Labors jemand eine solche Pille erfände. Aber April, April, die gibt es nicht. Die Nachrichten von Amal helfen, Integration ein bisschen leichter zu machen.