RM TV
31. Januar 2023

Warum sind syrische Ärzt:innen so erfolgreich?

Mehr als 5400 Ärzt:innen aus Syrien arbeiten inzwischen in Deutschland. Sie stellen damit die größte Gruppe von Mediziner:innen ausländischer Herkunft, die in Deutschland praktizieren. Viele von ihnen sind erst in den vergangenen fünf bis sieben Jahren in Deutschland angekommen. In dieser vergleichsweise kurzen Zeit ist es ihnen gelungen, die sprachlichen, fachlichen und bürokratischen Hürden zu überwinden, die einer Approbation vorausgehen. In vielen Fällen war auch die Suche nach einem passenden Job nicht gerade einfach. Dennoch haben sie es geschafft.

Sicherlich lässt sich über die Integration von Ärzt:innen auch viel Kritisches sagen, so gibt es immer noch viele Ärzt:innen die auf einen Job warten oder inzwischen aufgegeben haben, obwohl das Gesundheitssystem sie gut gebrauchen könnte. Zu diesem Thema haben wir bei Amal schon oft berichtet. (Hier geht es zu einem Artikel unserer Kollegin Amloud Alamir, die über die vergebliche Jobsuche ihres Mannes schreibt). Heute wollen wir aber einmal nicht das sprichwörtliche Glas als halbleer, sondern vielmehr als halbvoll betrachten und gehen der Frage nach: Wie haben die syrische Ärzt:innen es geschafft, sich so schnell auf Position eins der ausländischen Mediziner:innen in Deutschland zu katapultieren. Auf der Suche nach einer Antwort landete unser Kollege Haytham Abo Taleb schnell bei der Syrischen Gesellschaft für syrische Ärzte und Apotheker in Deutschland e.V.. Die Gruppe ist 2009 als Facebookgruppe gestartet. 2015 hatte sie 12.000 Follower und heute sind es 60.000. Über Social Media wurden Tipps, Tricks und Erfahrungen ausgetauscht, wie der Anfang in Deutschland gelingt. 2020 ist dann der Sprung ins reale Leben gelungen und inzwischen ist SyGAAD e.V. ein Berufsverband mit mehreren Unterabteilungen beispielsweise für Studierende. Es gibt Fortbildungen, Publikationen und Beratungen. Sitz des Vereins ist in Frankfurt am Main und zwei der Vorstandsmitglieder waren vergangene Woche in der Amal-Redaktion zum Interview. Hier geht es zum Text über sie von Haytham Abo Taleb.

Bericht über den Bericht

Das Titelbild dieses Newsletters zeigt Nour Alwa und Intissar Elia von SyGAAD e.V. beim Interview mit Haytham Abo Taleb. Dieses Interview ist auch Teil eines TV-Beitrags, der am selben Tag von Rhein Main TV produziert wurde. Hier geht es zum Beitrag:

Am gleichen Tag war auch RTL in der Redaktion zu Besuch. Das TV-Team begleitete Sona Sahar bei ihren Recherchen im Frankfurter Bahnhofsviertel. Hier geht es zu diesem Beitrag.
Auch der Hessische Rundfunk war in der Redaktion zu Gast und hat Souzan Nassri und Parwiz Rahimi bei ihren Recherche begleitet. Diesen Beitrag haben wir hier verlinkt:
Da fragen Sie sich wahrscheinlich langsam, wann die Amal-Redaktion eigentlich überhaupt Zeit findet zu arbeiten – angesichts der vielen Interviews und TV-Beiträge. Genau deswegen haben wir versucht, Arbeit und Interviews zu verbinden. So ist die Story, die Haytham Abo Taleb über die syrischen Ärzt:innen recherchiert hat, bereits erschienen, die Fotostory von Parwiz Rahimi und Souzan Nassri über die Künstlerin ist auch bereits auf unserer Seite und das Video von Sona Sahar wird in den nächsten Tagen veröffentlicht. Es ist also ein sehr realistischer Einblick in die Arbeit des Amal-Teams, der sich in den Beiträgen zeigt.
Bilder: Screenshots: RM TV, RTL, Hessenschau

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