Angesichts des Grauens: wieso sollen wir die Menschenrechtserklärung feiern?Am 10. Dezember 1948 wurde die Erklärung der Menschenrechte verabschiedet und eigentlich ist der 10. Dezember bei Amal immer ein festes Datum: Wir schreiben Artikel, reflektieren über die Lage der Menschenrechte und mahnen an. Für unsere Leser:innen – viele von ihnen sind vor Unterdrückung und Willkürherrschaft geflohen – ist das Versprechen, dass die Würde aller Menschen gleich und unantastbar ist, ein kostbarer Schatz. Aber gilt das noch 2023? Angesichts des Grauens des Krieges in Nahost, angesichts des zweiten Kriegswinters in der Ukraine und angesichts der wachsenden Angst vieler Afghan:innen vor dem langen Arm der Taliban in Europa? Unsere Autorin Maryam Mardani kommt in ihrem Kommentar zu diesem Thema zu dem Schluss: Doch, auf jeden Fall. Jetzt erst recht! Sie nimmt ein Mädchen im Iran als Ausgangspunkt, das in den Zwängen der Traditionen und des strengen politischen Systems aufwächst. Was sie in ihren Rechten einschränkt, sind nicht nur die rigiden Gesetze der Religion und vor allem des iranischen Regimes: Es sind auch die verinnerlichten Werte, nach denen ihre Familie handelt und vor allem die Tatsache, dass sie gar nicht weiß, was ihre Rechte sind. Für Mädchen wie sie sei es wichtig an die Erklärung der Menschenrechte zu erinnern. Für sie (und für alle anderen Menschen) ist es deswegen auch wichtig, dass Narges Mohammadi den Friedensnobelpreis bekommen hat. Auch, wenn sie ihn nicht feierlich entgegennehmen konnte. Hier geht es zum Artikel auf Farsi. |