Ein großes Lagerfeuer wird entfacht – das Campfire-Festival für eine bessere Gesellschaft, das an diesem Wochenende in Düsseldorf stattfindet. Wir sind dabei und haben aus diesem Anlass eine großes, bundesweites Netzwerktreffen für Exil-Journalisten organisiert. Seit Wochen schon laufen die Vorbereitungen, werden Kontakte geknüpft und Einladungen verschickt, Diskussionen vorbereitet und Bahntickets gebucht. Jetzt fehlen nur noch die letzten Handgriffe, Anas kauft noch leckere Kekse, Julia organisiert arabische Snacks für einen gemeinsamen Abend. Und dann kann es losgehen.
50 Exil-Journalisten und Journalistinnen aus ganz Deutschland haben zugesagt. Sie treffen sich am Sonntag im Düsseldorfer Landtag auf Einladung der Amal-Redaktion (Berlin/Hamburg), die Schöpflin Stiftung hat es möglich gemacht. Ziel ist, ein dauerhaftes Austauschforum für Exilmedien aufzubauen.
Gerade in Zeiten von zunehmendem Rechtspopulismus und Rassismus, wo das Interesse an den Themen der Geflüchteten in den deutschen Medien nachlässt und die Communities der Geflüchteten zunehmend verunsichert sind, was ihre Zukunft in Deutschland angeht, erscheint ein solcher Austausch wichtig. Es gibt inzwischen ein gutes Dutzend Zeitungen, Onlineportale und YouTube-Kanäle, die sich gezielt an Geflüchtete wenden und sie mit Nachrichten über Deutschland versorgen. Betrieben werden diese Exil-Medien meist von Journalisten und Journalistinnen, die selbst nach Deutschland geflohen sind. Oft handelt es sich um kleine, lokale Redaktionen. Beim Campfire-Festival kommen sie alle miteinander ins Gespräch. Zur Pressemitteilung geht es hier.
Liebe im Netz
Jemanden kennen zu lernen, die große Liebe zu finden – das ist ein echtes Problem für viele, die im Exil leben. Dating-Apps versprechen Abhilfe. Für manche ändern sie das Leben zum Guten, ermöglichen Spaß, Geselligkeit, manchmal sogar echte Nähe. Für andere werden sie zur Falle, schaffen Abhängigkeiten und Beziehungen, wo einer den anderen ausnutzt. Anas Khabir hat sich auf den Straßen der Stadt umgehört und mit einem erfahrenen Psychiater über das Thema unterhalten. Sein Video finden Sie hier. Es ist Deutsch untertitelt – und wenn Sie es für Ihr Online-Angebot übernehmen wollen, schicken Sie uns einfach eine Mail: info@amalberlin.de.
Liebe auf der Straße
Wer es eher analog probiert, hatte am vergangenen Wochenende beim Zug der Liebe gute Chancen. Maryam Mardani hat in einer bunten Bildergeschichte von diesem Party-Event berichtet. Ihr persönliches Fazit: Die waren ganz schön jung da.
„Ich möchte einen Job“
Arbeit zu finden ist fast ebenso schwer, wie die große Liebe. Alaa ist einer, der es geschafft hat. „Ich möchte einen Job, so schnell wie möglich“, hat er sich gesagt und sich aufgemacht, diesen Vorsatz umzusetzen. Jetzt fängt er –nach neun Monaten in einer Vorbereitungs-Maßnahme – eine Ausbildung bei der Deutschen Rentenversicherung an. Khalid Alaboud hat seinen Weg in den Beruf nachgezeichnet, seine Reportage finden Sie hier.
Frieden finden
Vergangene Woche haben wir schon von der Konferenz „Religions for Peace“ berichtet. In dieser Woche stellt Asmaa Yousuf einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz vor: Menschen aus aller Welt, aus allen Religionen, die von den Konflikten erzählen, in denen sie leben – viele davon mit religiösem Eifer betrieben – und von dem Bemühen, diese Konflikte zu überwinden – in vielen Fällen auch von religiösen Überzeugungen getragen. Ein Jude aus Peru und eine Nonne aus Nigeria, ein Sikh aus Groß Britannien und ein Buddhist aus Südkorea und mehr als 900 weitere Menschen haben sich in Lindau am Bodensee getroffen, um die Welt ein bisschen friedlicher zu machen.
Arabische Kultur in Bremen
In Bremen findet noch bis zum Wochenende das Funun-Festival statt. Es ist das vierte Festival dieser Art in der Hansestadt – und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für Menschen aus den arabischen Ländern und Alteingesessene aus der Region entwickelt. Unser Reporter Samer Masouh war dabei, als die großartige Sängerin Lena Chamamyan in der Glocke auftrat und das Publikum begeisterte. 20.000 Syrerinnen und Syrer leben in Bremen. Im Gespräch mit Jasmina Heritani, der Vorsitzenden des Syrischen Exil-Kulturvereins (SEKu e.V.) und einer der treibenden Kräfte hinter diesem Festival: „Wir wollen die deutsche Gesellschaft erreichen, weil die Syrer jetzt Teil dieser Gesellschaft sind“, sagt sie. Falls Sie am Wochenende zufällig in Bremen sind oder noch nichts vorhaben: Dort findet am Samstag zum ersten mal ein Street Food Festival mit den Köstlichkeiten der Syrischen Küche statt. Hmmmm, das wird lecker.
Foto: Funun-Festival