Die Frankfurter Buchmesse ist vorbei und es war toll. So die Quersumme der Berichterstattung der Amal-Reporter:innen, die in diesem Jahr von der Messe berichtet haben. Wir waren mit einem sehr speziellen Blick unterwegs und das zeigt sich natürlich auch in den Berichten: Hier geht es um die Präsenz weiblicher Stimmen im arabischen Literaturbetrieb. Da um Neuerscheinungen ukrainischer Autor:innen und Trends auf der Messe. Unsere Kulturredakteurin Maryam Mardani hingegen hat sich ganz besonders mit Neuerscheinungen aus dem Iran und von iranischen Autor:innen in der Diaspora beschäftigt. Anders gesagt: Es war für alle etwas dabei und von Bücherabstinenz und Leseunlust kann zumindest in diesen Wochen bei unserer Leserschaft keine Rede sein. Ich und mein Briefkasten Hier finden Sie einen ganz besonderen Artikel: Der libysche Schriftsteller Mohammed Al-Asfar war für uns auf der Messe unterwegs und in seinem Text blickt er zurück auf zehn Jahr in Deutschland und zehn Besuche auf der Frankfurter Buchmesse. Es ist ein starker Text. Er handelt von Hoffnung und Enttäuschung und über sein sehr gespaltenes Verhältnis zu seinem Briefkasten. Mohammed Al-Asfar ist in der arabischen Welt ein bekannter Autor, der einen Roman nach dem nächsten veröffentlicht. Seit er 2015 als Flüchtling nach Bonn kam, hat er zehn Bücher geschrieben und veröffentlicht. Aber, was nützt das, wenn sich mit Büchern, die in arabischen Verlagen erscheinen, kaum Geld verdienen lässt und ihn hier niemand kennt? In seinem Text beschreibt er seine verzweifelte Suche nach einem Übersetzer und einem Verlag, in dem seine Romane auf Deutsch erscheinen könnten. Gerade hat er einmal wieder Hoffnung. Täglich wartet er auf den Briefträger, öffnet seinen Briefkasten jedoch mit gemischten Gefühlen: Was wird er darin finden? Post vom Verlag oder doch wieder nur Rechnungen und Mahnungen. Besondere Sorgen machen ihm die vielen, für ihn oft unverständlichen Behördenbriefe. „Die lassen sich auch nur unzureichend mit Übersetzungsprogrammen entziffern und wehe man hat nicht alle Kästchen verstanden. Das kann dann schnell teuer werden“, schreibt er. Wir drücken ihm die Daumen, dass er bald den richtigen Brief bekommt, und empfehlen sehr seinen Text. Hier auf Deutsch und hier auf Arabisch. |