Das Team von Amal, Frankfurt! war Ende Juni im Hochtaunus unterwegs. Wir sind losgefahren, weil wir einmal wieder über den Tellerrand schauen wollten: Wie leben Geflüchtete außerhalb der Ballungszentren? Wie gestaltet sich das Leben in kleineren Gemeinden? Funktioniert die Integration dort besser oder ist es schwieriger, sich zu Hause zu fühlen? Nebenbei wollten wir auch ein paar schöne Ecken von Hessen kennenlernen und Ausflugstipps für unsere Leser:innen zusammenstellen. Na ja, und wir geben zu: Wir hatten auch einfach Lust, ein bisschen was zu erleben. Schließlich sind wir Journalist:innen und keine Schreibtischhocker. Wir lieben es, neue Menschen kennenzulernen und zu sehen, wie die Situation anderswo ist.
Dies anderswo war diesmal in Usingen. Das ist eine Stadt mit rund 13.000 Einwohner:innen. Von Frankfurt braucht man ungefähr eineinhalb Stunden, um dorthin zufahren…wenn die Züge fahren. Es ist also eine Stadt, die zu weit entfernt ist, um täglich nach Frankfurt zu pendeln. Sie ist idyllisch gelegen und hat auch einige Sehenswürdigkeiten. Man kann sagen, dass sie perfekt geeignet ist, um eine journalistische Recherche zu machen und die verschiedenen Facetten vorzustellen. Der wahre Grund, weshalb wir Usingen ausgesucht haben, ist jedoch, dass unsere Kollegin Sona Sahar hier sehr viel Verwandtschaft und viele Bekannte hat. Kontakte sind wichtig, um gute Informationen zu bekommen und schnell die richtigen Leute zu treffen.
Souzan Nassri beschreibt in ihrem Reel auf Arabisch alle Stationen und alle Facetten unserer Reise. Sie beginnt mit der Zugfahrt von Frankfurt nach Usingen. Sie beschreibt unsere erste Interviewsituation. Wir trafen die Integrationsbeauftragte von Usingen Karin Mansoor. Anschließend besichtigten wir Usingen und trafen das lustige Team der Pizzeria Pronto.
Im Anschluss hatten wir Termin im Rathaus: Tamriko Shoshyashvili und Parwiz Rahimi interviewten den Bürgermeister von Usingen Steffen Wernard. Hier geht es zum Video mit persischen Untertiteln.
Sona Sahar und Ronnie Darwish besuchten eine Wohngruppe der Hephata-Diakonie mit Jugendlichen, die als Minderjährige alleine nach Deutschland geflohen sind und hier betreut werden. Sie sprachen dort mit Amir, einem ganz besonderen jungen Mann. Hier geht es zum Text auf Deutsch und hier zum Video mit deutschen Untertiteln.
Unsere nächste Station war der Hessenpark. In diesem Jahr wird Hessens interessantestes Freiluftmuseum 50 Jahre alt. Haytham Abo Taleb ein ein Video über das Museum gemacht:
Im Anschluss waren wir in einer ganz besonderen Wohngemeinschaft zu Besuch. In einem alten Haus in Usingen leben eine deutsche und eine syrische Familie unter einem Dach und es gibt auch noch Platz für eine gemischte Männer-WG, in der Geflüchtete aus verschiedenen Ländern zusammenwohnen. Souzan Nassri und Haytham Abo Taleb waren dort zu Besuch und Ronnie Darwish hat sie mit der Kamera begleitet. Hier geht es zu ihrem Video:
Am nächsten Morgen schwärmte das Team in verschiedenen Richtungen aus: Parwiz Rahimi und Ronnie Darwish besuchten einen Milchautomaten in Wernheim. Dieser Automat ist in der afghanischen Community in Hessen sehr bekannt. Viele kaufen gerne frische Milch und auch die Bauernläden der Umgebung sind für viele Afghanen wichtige Einkaufsorte. Hier geht es zu seinem Reel.
Vika Chernykova-Berezdetska traf in der Zwischenzeit zwei Frauen aus der Ukraine und befragte sie nach ihren Erfahrungen. Hier geht es zu ihrem Artikel auf Ukrainisch.
Der Rest des Teams besuchte so lange in Bad Homburg das Sinclair-Haus. Hier gibt es eine faszinierende Ausstellung über den Wald zu sehen. Haytham Abo Taleb hat dieses Reel darüber produziert.
Ein weiteres Highlight der internationalen Community in Usingen ist das internationale Frauenfrühstück, das einmal im Monat in der evangelischen Gemeinde stattfindet. Sona Sahar hat es besucht. Hier geht es zu ihrer Reportage auf Persisch.
Wir danken der EKHN-Stiftung für die Förderung dieser Reise. Dies Sonderprojekt hätte Amal, Frankfurt! ohne diese Finanzierung nicht machen können.