also, in normalen Zeiten würde jetzt in unserem Newsroom die Luft vor Spannung knistern, doch alle Redakteure und Redakteurinnen sitzen bei sich zu Hause warten dort, dass die Regierung verkündet, wie es weitergeht. Wenn man beim Bild bleiben will, könnte man sagen, dass ihr WLAN vor Aufregung Kräuselwellen schlägt, aber das Bild ist schräg. Spannend ist es trotzdem. Wann dürden die Kinder wieder in die Schule? Wann machen die kleinen Geschäfte wieder auf? Wann dürfen wir wieder zusammenkommen? Diese Frage stellt sich natürlich ganz besonders für die gläubigen Muslime, für die Mitte nächster Woche der Ramadan beginnt.
Wer sich den Wind wünscht, wird Sturm ernten
mit diesem abgewandelten Sprichwort läßt sich der Kommentars von Abbas Al Deiri zusammenfassen. „Wie sehr habe ich mir in den letzten Jahren im Ramadan gewünscht, dass ich in Frieden und ohne zum Sprachkurs oder zur Arbeit gehen zu müssen, den Ramadan fasten kann“, schreibt er und erinnert sich daran, wie er immer wieder erstaunten Sprachkurslehrerinnen oder Bekannten erklären musste, dass er tatsächlich von morgens bis abends auf Wasser, Essen und einiges andere verzichtet. „Tja, und dieses Jahr, habe ich bekommen, was ich mir immer gewünscht habe: Wie es aussieht, werde ich auch im Ramadan den ganzen Tag zu hause bleiben und werde auch kaum jemanden treffen“, fasst er zusammen. Ob da wohl Gott die Hand im Spiel hat? Ganz so hatte er es sich aber nicht vorgestellt! Hier geht es zum Kommentar auf Arabisch.
Zeit zum Lernen
CORONA etwas Gutes abgewinnen, das ist auch der Ansatz des Videos von Anas Khabir. Er hat sich mit Studierenden und Lehrenden unterhalten, die über Lernen in den Zeiten von CORONA berichten. Gerade bereiten sich die Universitäten darauf vor, dass der Lehrbetrieb in der kommenden Woche online losgeht. Das bedeutet eine Umstellung für alle. Die Digitalisierung der Lehre bringt aber auch Chancen, gerade für die, die nicht an einer Universität eingeschrieben sind: Sie finden derzeit viele kostenlose oder sehr günstige Angebote, sich fortzubilden. Macht was aus eurer Zeit! Hier geht es zum Video.
Zeit zum Filmen
Nima Latifi ist ein Filmemacher aus Afghanistan, der derzeit in Hamburg Regie studiert. Nilab Langar hat mit ihm über Filmemachen, Kino und Storytelling zwischen Afghanistan und Deutschland gersprochen. Könnte hier etwa ein neues afghanisches Kino entstehen? Hier geht es zu ihrem Artikel auf Dari.
Zeit zum Erzählen
„Es war in den Zeiten der CORONA, als die ganze Welt in Panik war. Da fühlte ich plötzlich eine große Ruhe in mir….“, so beginnt eine der Geschichten von Hakkawati Bassem Dawoud. Das Geschichtenerzählen im Café hat eine uralte Tradition in Syrien und ist mit den Geflüchteten nach Deutschland gekommen. Es ist eine sehr persönliche Kunstform und lebt von der Begegnung und der Atmosphäre. Naja, in Zeiten von CORONA geht es natürlich auch online und das eröffnet dem Geschichtenerzählern neue Möglichkeiten und ein neues Publikum. Wie es dennoch gelingt, dass sie nicht zu normalen YouTubern werden, darüber schreibt Amloud Alamir hier auf Arabisch.
CORONA – Zeit, trotzdem gut auszusehen
Egal, was die Bundesregierung heute beschließen wird, eines ist klar: Wir werden in Zukunft Maske tragen. Sicherlich, wenn wir in den Supermarkt gehen und wahrscheinlich auch, wenn wir U-Bahn fahren. Vielleicht im Büro und mit großer Wahrscheinlichkeit werden Kinder auch Masken tragen, wenn sie wieder in die Schule gehen. Da wird es Zeit, sich vorzubereiten. Dawod Adil hat sich von einer afghanischen Schneiderin erklären lassen, wie sich die bequemsten Masken selber nähen lassen.
und dann? Genau, dann gehts ans Design. Wer so gut aussehen möchte, wie unsere Autorin Aora Helmzadeh, der findet in ihrem Artikel auf Farsi Anregungen. |
Trotzdem…
hoffen wir mit Ihnen, dass es bald vorbei ist. Bleiben Sie gesund und denken Sie an uns! Wir freuen uns über Aufträge: Unsere Artikel übersetzen wir gerne und stellen Sie Ihnen für Ihre Redaktion gegen Honorar zur Verfügung. Wenn Sie einen besonderen Aspekt spannend finden und einen Kommentar aus Amal-Sicht haben möchten: Unsere Autorinnen und Autoren haben viele gute Ideen. Und Ramadan, das wäre doch mal eine gute Gelegenheit eine andere Perspektive in Ihr Blatt zu bringen, oder?
Fotos: Aora Helmzadeh, Bassem Dawoud, Majid Jahanbakhsh
Amal, Hamburg! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Hamburg wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung.
Bitte wenden Sie sich per Mail an:
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Hier geht es zu einem Artikel, der auf Spiegel Online über unsere Arbeit erschienen ist.